Am 21. November feiert ein von mir lang geplantes neues Wissensformat Premiere: „Wie kam es in die Welt? Und was wurde daraus?” Eine Serie von 3D-animierten Erklärfilmen, die sowohl alltägliche Gegenstände wie auch rare Besonderheiten porträtieren, die Geschichte ihres Beginns erklären, Anekdoten rings um Entstehung, Nutzung, Ablehnung(?) oder Begeisterung der Menschen erzählen. Ganz im Geiste dessen, was wir aus den alten Wunderkammern kennen: Artificialia und Naturalia, Kurioses und Prezioses, Objekte, die die Menschen zum Staunen bringen. Und die aus diesem Staunen einen Erkenntnisprozess lostreten, der im Idealfall einen genaueren Blick auf die Welt eröffnet. Als ich dieses Projakt vor ca. fünf Jahren zum ersten Mal pitchte, wurde ich danach gefragt, welche Objekte mir denn vorschweben würden. (Ich durfte nicht lange überlegen, denn schließlich hatte ich bei der Vorstellung des Projekts kühn behauptet, dass die Anzahl der möglichen Objekte schier unendlich sein …) Also antwortete ich mit Blick auf den noch nicht abgeräumten Mittagstisch der zwischen mir und meinem Gesprächspartner lag: „… zum Beispiel die Gabel.” Seither stand für mich fest, dass der erste Film über die Gabel gemacht werden musste. Es war nicht mein liebstes Sujet, aber nachdem ich mich eingehender mit diesem höchst alltäglichen Objekt beschäftigte, sympathisierte ich dann doch mit diesem Esswerkzeug, das eine sogar aufregende Geschichte zu bieten hat: von byzantinischen Prinzessinnen und bischöflichem Bann, von einem Engländer auf Europareise im frühen 17. Jahrhundert und von Italienern, die ihre Maccharoni auf kleine Spieße spießten …
Die visuelle Erzählform war für mich seit dem ersten Gedanken an das Projekt gesetzt. 3D-Animation! Kaum eine andere Umsetzung öffnet so viele Möglichkeiten. Von special effects in Hollywood bis CGI (computergenerierte Bildgebung) in der Werbefotografie bis hin zu den unendlichen Weiten der Welt der Computerspiele. Wenn so viele auf Perfektion der schönen Bilder angewiesene Branchen auf diese Technologie setzen, dann müsste die doch auch für’s Erzählen von wahren und spannenden Geschichten über Handwerk und Kunst, über Zivilisation, Technik-, Wissenschafts-, und Wirtschaftsgeschichte nutzbar sein. Ich wollte diese wunderbare Erzählform nicht den Computerspezialisten überlassen. Ich wollte computergenerierte Bildgebung als erzählerisches Mittel nutzbar machen.
Die erste Episode sieht doch auch schon ganz ordentlich aus, finden Sie nicht?
Bis Weihnachten werden noch zwei Episoden veröffentlich werden. Als nächste folgt eine kurze Geschichte über den QR-Code. Sie werden staunen, das ist ein wirklich großartiges Objekt in meiner Wunderkammer. Und es hat eine atemraubende und staunenswerte Geschichte über sich zu erzählen.
