Aufgabenstellung und Herangehensweise
Einen Film über einen der bedeutendsten Protagonisten der Homöopathie, Samuel Hahnemann, zu machen, lässt oft Vorhaltungen mangelnder Distanz aufkommen. Auch das auftraggebende Museum, zu dessen Beritt eine langjährige Lebensphase Hahnemanns mitsamt dessen Wohnhaus gehört, konnte nicht vorsichtig genug sein, um nicht in den Verdacht zu geraten, sich mit der Geschichte der Entstehung von Homöopathie über das gebotene Maß gemein zu machen.
Wie würdigt man die Lebensleistung eines bemerkenswerten Mediziners und Wissenschaftlers zwischen Aufklärung und Biedermeier, eines Mannes, der lange vor Erfindung der Psychiatrie auf diesem Gebiet Richtungweisendes leistete, der unversöhnlich in der Sache, wortgewaltig, klar und distinkt seine therapeutischen Themen setzte und durchsetzte, der die größte Spanne seines Lebens um Anerkennung und Auskommen kämpfte, um seine Familie durchzubringen, und daran kontinuierlich zu scheitern drohte? Wie versteht man seinen späten (auch finanziellen) Erfolg als bewusst von ihm wahrgenommene Wende und Selbstbestätigung? Ein wichtiger Ansatz dafür ist jedenfalls, ihn nicht als Rückblick aus der Welt des 21. Jahrhunderts zu betrachten, sondern möglichst wenig Interpretation in die nüchterne Erwähnung dessen, was war, hineinzulassen.
Wie würdigt man die Lebensleistung eines bemerkenswerten Mediziners und Wissenschaftlers zwischen Aufklärung und Biedermeier, eines Mannes, der lange vor Erfindung der Psychiatrie auf diesem Gebiet Richtungweisendes leistete, der unversöhnlich in der Sache, wortgewaltig, klar und distinkt seine therapeutischen Themen setzte und durchsetzte, der die größte Spanne seines Lebens um Anerkennung und Auskommen kämpfte, um seine Familie durchzubringen, und daran kontinuierlich zu scheitern drohte? Wie versteht man seinen späten (auch finanziellen) Erfolg als bewusst von ihm wahrgenommene Wende und Selbstbestätigung? Ein wichtiger Ansatz dafür ist jedenfalls, ihn nicht als Rückblick aus der Welt des 21. Jahrhunderts zu betrachten, sondern möglichst wenig Interpretation in die nüchterne Erwähnung dessen, was war, hineinzulassen.
Die Aufgabe bestand darin, das Leben Samuel Hahnemanns und seinen Weg zur Entwicklung der Homöopathie darzustellen, ohne sich in der gegenwärtigen Diskussion des Für und Wider dieser Therapie positionieren zu wollen. Der Auftraggeber wie auch ich schätzen Samuel Hahnemann in seinem zeitgeschichtlichen Umfeld, seinen Lebensweg, seinen oft lange Zeit in bitterer Armut gründenden verzweifelten Fleiß, seinen Innovationsgeist, ja auch seinen Nonkonformismus sowie seine Unerbittlichkeit. Doch weder Auftraggeber noch ich als ausführender Produzent des Films können oder wollen Hahnemanns Methoden in unserer Gegenwart beurteilen.
Wie sooft stellte sich während Recherche und Produktion heraus, dass das Leben Hahnemanns in seinen historischen Kontexten spannend genug ist, und seine Therapie in ihrer Zeit so neu war, dass sich für die Produktion keine Notwendigkeit von medizinischen Bewertungen ergab und wir uns auf die historische Beurteilung beschränken konnten.
Wie sooft stellte sich während Recherche und Produktion heraus, dass das Leben Hahnemanns in seinen historischen Kontexten spannend genug ist, und seine Therapie in ihrer Zeit so neu war, dass sich für die Produktion keine Notwendigkeit von medizinischen Bewertungen ergab und wir uns auf die historische Beurteilung beschränken konnten.
Nur wenig originales Bildmaterial zu haben, um eine filmische Erzählung zu realisieren, ist Nachteil und Vorteil zugleich. Der Nachteil ist zweifelsfrei, dass ein Mangel an vorhandenem Bildmaterial zunächst als Einschränkung empfunden werden muss. Andererseits entpuppt sich diese Beschränkung nicht selten als Ideenturbo. Menschliche Kreativität findet Lösungswege und umgeht dabei oft eine zu einfache Herangehensweise. Seitenthemen gewinnen plötzlich an Bedeutung, oft nähert man sich seinem Sujet mit einem neuen, unverstellten Blick. Zu den besonders zufriedenstellenden Momenten bei dieser Produktion gehörte für mich sicher, dass ich den Speiseplan von Samuel Hahnemann in der Küche realisierte. Für diesen Film wurde gekocht und gebacken!