Über mich

Mein Ansatz ist, im Sinne des Gegenstands eines Films genau die Form zu entwickeln, die den Inhalt am besten an die Zielgruppe trägt. Mit welchen Erfahrungen und wie ich dabei vorgehe, sagt viel über mich und meine Art zu arbeiten.

Client: NXDRF
Date: February 24, 2023
Services: Selbstbeschreibung

Mein Name ist Axel Nixdorf. Ich mache Filme. Als Autodidakt. Seit inzwischen mehr als 25 Jahren. Genau so lange schreibe ich schon: kleinere und größere Texte, für kleinere und auch größere Blätter.

Schon als Lokalreporter lernte ich Anfang der 2000er, mit meinen Texten nicht zu langweilen.
Mich nicht.
Und die Leser auch nicht.

Später interviewte ich für überregionale Zeitungen, Magazine und Sendeanstalten große Künstler über noch größere Künstler, Nobelpreisträger und solche, die durchaus welche hätten werden könnten. Ich lernte Wirtschaft und Wissenschaft heute zu verstehen und wie Technologie, Wissen, Kunst, Handel und Wandel in der Geschichte verwurzelt sind. Ich blieb skeptisch genug, um an den richtigen Stellen zu staunen und dieses Staunen als Startrampe für neue Recherchen zu erkennen und sinnvoll zu nutzen. Zwei Eigenschaften kommen mir da sehr gelegen: 1. ich bin sehr neugierig in Sachen Geschichte, Technologie, Wirtschaft und Wissenschaften. Dabei habe ich einen langen Atem. Und 2. ich gehe den Dingen gerne auf den Grund.

Ich habe über die ersten Börsencrashs im 17. und 18. Jahrhundert gearbeitet oder über die Geschichte des Lichts, bin der Frage nachgegangen, wie die Menschen begonnen haben, ihre Welt unter größten Gefahren zu bereisen, zu kartographieren und zu ordnen, mich begeistert die Geschichte der Dampfmaschine seit dem 17. Jahrhundert ebenso wie die Geschichte botanischer Bücher und Gärten. Die Geschichte des Geldes als einen notwendigen zivilisatorischen Prozess zu begreifen inspiriert mich ebenso wie zu erkennen, dass ein fast 100 Jahre alter, blinder Doge von Venedig namens Dandolo, im 12. Jahrhundert erkannt hatte, strategische Orientierungslosigkeit von Kreuzfahrern zu einem Vorteil für seine Stadt und zu deren sagenhaftem Reichtum zu verwandeln.

Und wenn ich eines für’s Leben gelernt habe: Die spannenden Geschichten gibt es auch schon vor der Haustür. Man muss sie nur aufspüren und einen Sinn dafür haben, sie zu erzählen.

Ich recherchiere und frage, setze Dinge zusammen und freue mich, wenn ich Zusammenhänge erkenne, die ich einem Publikum beispielsweise als Film präsentieren kann.

Ob das Expertengespräch mit einem Zeugen des Jahrhunderts oder die große Reportage, ob das spontane Hilfsprojekt einer armen aber sturen Wiener Philanthropin oder das Porträt eines nur mäßig erfolgreichen manisch-depressiven Dichters in einer Frankfurter Mansarde: Am Ende geht es immer um gut erzählte Geschichten.

Film ist dabei ein wunderbares Medium, um Geschichten gut zu erzählen. Wahrscheinlich bin ich deshalb so leidenschaftlich an dieser audiovisuellen Form mit ihren ständig und atemraubend schnell wachsenden Möglichkeiten sowie ihrer (vermeintlichen) Authentizität hängen geblieben, weil ich durch Bild und Sprache, atmosphärische Töne und illustrierende Musik, den Rhythmus des Schnitts, ergänzende Animationen und Grafiken dramaturgisch stützen und sehr nah an das Erleben des Publikums herantreten kann. Im Idealfall öffnet sich den Zuschauern dadurch eine Welt, an der sie – mal 90 Sekunden, mal 90 Minuten – teilhaben können, mitfühlen, mitdenken, verstehen und sich möglicherweise lange danach noch an sie erinnern können.

Computergenerierte Bildgebung (CGI) hat für mich das Maß solcher filmischen Möglichkeiten unendlich erweitert. Längst bewährt in der Architekturvisualisierung, der Produktfotografie und milliardenfach in den immersiven Erlebniswelten der Computerspiele, bildete sich für mich der Gedanke aus, dass mit diesen Gestaltungsmitteln Räume und Welten handwerklich mit dem Werkzeug Computer zu erschaffen, auch für die visuelle Erzählung von Dokumentationen nutzbar sein sollte. Es kam auf den Versuch an, diese wunderbaren Technologien nicht den Gamern allein zu überlassen. Mein unlängst im Kino veröffentlichter historischer Dokumentarfilm über Friedrich Koch und die Anfänge der chemisch-pharmazeutischen Industrie stützt nun meine These: es funktioniert zweifelsfrei!

Ich ziehe meistens (jedoch nicht immer!) die knappe Form der episch-langen vor. Weil kurze Formate immer auch verdichten müssen. Bildsprache und transportierte Information, komprimiert und dennoch nicht weniger ansehnlich, nicht weniger schön als die große Erzählung.
Mein Ansatz ist, im Sinne des Gegenstands eines Films genau die Form zu entwickeln, die den Inhalt am besten an die Zielgruppe trägt.

Film ist meistens ein sehr arbeitsteiliges Geschäft. Teamarbeit. Spezialisten ihres Fachs kommen zusammen, um eine Aufgabe zu lösen, einen Film herzustellen, der am Ende ein geschlossenes Ganzes ist.
Auf dem Weg zu meinem heutigen Stand des Wissens, der Fähigkeiten und des filmemacherischen Könnens durfte ich in den verschiedensten Konstellationen viele Große des Fachs begleiten, bewundern und verehren, von ihnen lernen und mich schließlich angehalten fühlen, einige von ihnen auch zu übertreffen. (Was das Privileg guter Schüler schon immer war und längst noch ist!)

Showreel Motion Design 2023